CHRISTINE KRÖGER

Gefährliche Zusatzstoffe

Übergewicht ist ein zunehmendes Problem, das eng mit unseren Essgewohnheiten und speziell mit dem Konsum verarbeiteter Lebensmittel verbunden ist.

Diese Produkte enthalten oft eine Vielzahl von  Substanzen, sogenannten Zusatzstoffen, die Lebensmitteln zugesetzt werden, um ihre Eigenschaften wie Geschmack, Aussehen, Haltbarkeit und Verarbeitbarkeit zu verbessern. Sie reichen von Konservierungsstoffen und Farbstoffen bis hin zu Geschmacksverstärkern und Emulgatoren. Allerdings bergen sie auch potenzielle Gesundheitsrisiken.

In diesem Blog-Post widme ich mich den Zusatzstoffen, den sogenannten E-Nummern, die aus gesundheitlicher Sicht bedenklich sind, und gebe einen Überblick über die Substanzen, die in Deutschland kürzlich verboten wurden

In der EU sind 338 Zusatzstoffe zugelassen. Viele von Ihnen sind umstritten. Allein die Zusatzstoffe, die ich hier aufgelistet habe, werden mit einer Reihe von Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht. Aber keine Bange: 

„Die Sicherheit aller derzeit in der EU zugelassenen Lebensmittelzusatzstoffe wurde von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bewertet. Und nur Zusatzstoffe, deren vorgeschlagene Verwendungen als sicher angesehen wurden, stehen auf der Liste.

Dennoch ist die Liste der Zusatzstoffe, die gesundheitlich bedenklich sein können, lang. Hier sind einige der bekanntesten Substanzen, die in vielen verarbeiteten Lebensmitteln zu finden sind:

Bedenkliche Zusatzstoffe in Lebensmitteln

Aromastoffe: Geschmack mit Fragezeichen 

Acetaldehyd: Brot, Wasser, alkoholische Getränke, Aromastoff für E-Zigaretten und Raucherprodukte. Risikofaktor: Acetaldehyd birgt erhebliche Gesundheitsrisiken. Es verursacht Entzündungen und Schäden im Atemtrakt, besonders bei Rauchern und Nutzern von aromatisierten E-Zigaretten. Seine mutagene und kanzerogene Wirkung durch die Bildung von DNA-Addukten macht ihn zu einem CMR-Stoff (krebserregend, erbgutschädigend, fortpflanzungs-gefährdend). Darüber hinaus hat Acetaldehyd schädliche Aus-wirkungen auf Leber und Herz. In der Leber bewirkt er eine verstärkte Kollagenbildung, die zu Leberzirrhose führen kann. Im Herz führt Acetaldehyd zu einer Schädigung der Mitochondrien in Kardiomyozyten, was letztendlich zu chronischer Herzinsuffizienz führen kann.

Antioxidationsmittel: Schutz oder Risiko?

E310 – Propylgallat: Fette und Wurstwaren, Instantprodukte, Würzmittel, Bratöle, Kaugummi, Knabberartikel, Süßigkeiten, Marzipan, Nougat. Risikofaktor: Studien zeigen, dass Propylgallat mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung stehen könnte. Eine Untersuchung des Center for Science in the Public Interest ergab, dass Propylgallat bei Ratten, die niedrigen Dosen ausgesetzt waren, in mehreren Organen Krebs verursachte, was möglicherweise auf eine Wirkung als endokriner Disruptor hinweist. Außerdem wurde in einer Studie des U.S. Department of Health and Human Services‘ National Toxicology Program festgestellt, dass Ratten, die Propylgallat ausgesetzt waren, Schilddrüsentumore und Gehirntumoren entwickelten, sowie Entzündungen der Prostata und Vorhautdrüsen entwickelten, was auf die potenziell schädlichen Auswirkungen von Propylgallat auf verschiedene Körpersysteme schließen läßt. 

E320 – Butylhydroxyanisol (BHA) und E321 – Buty-hydroxytoluen (BHT): Cerealien, Backmischungen, Milchpulver, Würzmittel, Brat- und Frittierfette, Nüsse, Süßigkeiten, Knabberartikel und Kaugummi. Risikofaktor: Zu den möglichen negativen Auswirkungen gehören Schäden am Schilddrüsensystem, metabolische und Wachstumsstörungen, Neurotoxizität und Krebsentstehung. Mechanismen wie endokrine Störungen, Genotoxizität, Störungen des Energiestoffwechsels, Produktion reaktiver Sauerstoffspezies (ROS), Signalwege und Ungleichgewichte im Kalziumhaushalt scheinen mit den toxischen Effekten von BHA verbunden zu sein. 

E385 – Calcium-Dinatrium-EDTA: Artischocken und Pilze in Gläsern und Dosen, Hülsenfrüchte, Halbfettmargarine, Soßen, Tiefkühlkrebse, Weichtiere und Fischkonserven. Risikofaktor: Kann Hautallergien und Reaktionen, Asthma und Nierenschäden verursachen sowie den Stoffwechsel beeinflussen.  

Emulgatoren: Zwischen Nutzen und Bedenken 

E433 – Polysorbat 80: Pflanzlicher Milchersatz, Suppen, Soßen, Sahne, Kuchen, Kekse, Eiscreme, Kaugummi, Süßigkeiten und Desserts. Risikofaktor: Kann zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmbarriere und zu Entzündungen des Darms führen, was mit Stoffwechselerkrankungen in Verbindung gebracht wird.

E470 – Transfette: Industriell hergestellte Backwaren aus Supermärkten, Bäckereien und Fast-Food-Restaurants. Margarine, pflanzliches Backfett, Vanaspati-Ghee, frittierte Lebensmittel, Snacks, Süßwaren, Süßstofftabletten und Kaugummi. Risikofaktor: Studien haben gezeigt, dass sie das Risiko von Herzinfarkten, Schlaganfall und möglicherweise Typ-2-Diabetes erhöhen. Sie werden wegen ihrer Auswirkungen als gesundheitsschädlich angesehen.  Transfette sind in den USA aufgrund ihres Zusammenhangs mit Herzkrankheiten verboten. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind jährlich über 278.000 Todesfälle weltweit auf die Aufnahme von industriell produziertem Transfetten zurückzuführen

E472e – Diacetyl: Backwaren, Nudeln und Margarine. Risikofaktor: Kann zu oxidativem Stress, Entzündungen und DNA-Schäden in Lungenzellen führen.

E471 – Glycerinmonostearat (GMS): Brot- und Backwaren, Marmelade, Gelees und Konfitüren, Wurstwaren, Schnellkochreis, Fertiggerichte, Säuglingsnahrung, Schokoladenprodukte und Sahneerzeugnisse. Risikofaktor: Kann die interne Exposition gegenüber Phthalaten erhöhen und deren reproduktive Toxizität verstärken. Außerdem wurde in einer Studie bei Mono- und Diglyceriden von Fettsäuren ein erhöhtes Risiko für Kreb-serkrankungen, einschließlich Brust- und Prostatakrebs, festgestellt. 

Farbstoffe: Bunt kann so giftig sein 

E102 – Tartrazin: Backwaren, Schmelzkäse und Käserinden, Würzsoßen, Senf, Brausepulver, Limonade, Sirup, Speiseeis, Pudding, Puddingpulver, Desserts, Kuchen, Kekse, Süßwaren, gesalzene Knabberartikel. Risikofaktor: Kann Atemprobleme, Heuschnupfen, Hautausschläge, Allergien, Asthma und Neuro-dermitis auslösen, insbesondere bei Aspirinempfindlichkeit. Wird mit Krebs in der Schilddrüse und ADHS in Verbindung gebracht. Lebensmittel, die E 102 enthalten, müssen den Hinweis auf dem Etikett tragen: »Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen«. E102 ist in Norwegen verboten. In Deutschland wurde das Verbot zugunsten eines einheitlichen Regelwerks der EU-Gesetze auf-gehoben, aber Verbraucherzentren raten vom Verbrauch größerer Mengen ab. 

E104 – Chinolingelb: Räucherfisch, Obstwein, Süßwaren, Götterspeise, Sportgetränke, Brausepulver, Kaugummi, Snacks und Limonaden. Risikofaktor: Kann Asthma, allergische Hautreaktionen und Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung auslösen. Lebensmittel, die E 104 enthalten, müssen den Hinweis auf dem Etikett tragen: »Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen«. E104 wird in verschiedenen Ländern unterschiedlich reguliert. Während er in der EU und im Vereinigten Königreich verwendet wird, ist E104 in Australien, Japan, Norwegen und den USA verboten, da er im Verdacht steht, krebserregend zu sein.  

E110 – Gelborange S (Sunsetgelb): Käse,  Schmelzkäse, Fertiggerichte, Lachsersatz, Konfitüre, Zitronenjoghurt, Frucht-zubereitungen, gesalzene Knabberartikel, Brausepulver, Limonaden, Sirup, Speiseeis, Pudding, Desserts, Kuchen, Kekse, Süßwaren, Gummibärchen und Weingummi. Risikofaktor: Kann Asthma, Neurodermitis und allergische Hautreaktionen auslösen. In Tierversuchen wurden Nierentumore festgestellt. Kann genotoxische und zytotoxische Wirkungen haben. Lebensmittel, die E 110 enthalten, müssen den Hinweis auf dem Etikett tragen: »Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen«. 

E122 – Azorubin/Karmesin: Backwaren, Fertig-Soßen, Schmelz-käse, Paniermehl, Fertiggerichte und -suppen, Konfitüre, Fruchtzubereitungen, Getränke, gesalzene Knabberartikel, Brause-pulver, Limonade, Sirup, Speiseeis, Pudding, Desserts, Kuchen, Kekse und Süßwaren. Risikofaktor: Kann Allergien, Pseudo-allergien, Asthma und Neurodermitis auslösen. Lebensmittel, die E 122 enthalten, müssen den Hinweis auf dem Etikett tragen: »Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen«. 

E123 – Amaranth: Kaviar, Aperitifweine, Liköre und anderen Spirituosen. Risikofaktor: Die Sicherheit von Amaranth als Lebensmittelzusatzstoff wurde von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) neu bewertet. Seit 1976 ist Amaranth in den USA von der FDA als verdächtiges Karzinogen verboten.

E124 – Chochenillerot A: Backwaren, Wurstwaren, Schmelzkäse, Käseüberzüge, Fischerzeugnisse, Lachsersatz, Würzmittel, Marmeladen, Gelee, Aperol, gesalzene Knabberartikel, Speiseeis, Kuchen, Kekse, Brausepulver, Limonaden, Sirup, Süßwaren, Desserts und Getränke. Risikofaktor: Lebensmittel, die E 124 ent-halten, müssen den Hinweis auf dem Etikett tragen: »Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen«. In der EU ist E124 als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen, allerdings ist seine Verwendung in den USA und Norwegen verboten. In Finnland und Norwegen als krebserregend eingestuft, in den USA verboten. 

E127 – Erythrosin: Cocktailkirschen, kandierten Kirschen, und Ostereierfarben. Risikofaktor: Hat Einfluss auf die Schilddrüsen-funktion aufgrund des hohen Jodgehalts. Wurde außerdem bei Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten in Verbindung gebracht.

E129 – Allurarot AC: Backwaren, Schmelzkäse, Fleischprodukte und Hackfleischgerichte, Getränke, gesalzene Knabberartikel, Brausepulver, Sirup, Speiseeis, Pudding, Desserts und Süßwaren. Risikofaktor: Lebensmittel, die E 129 enthalten, müssen auf dem Etikett den Warnhinweis tragen: „Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen“. Kritische Übersichtsarbeiten und Studien diskutieren die Risiken von Allura Red AC, einschließlich allergischer Reaktionen, multiple Sklerose, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, Hirnschäden, Übelkeit, Herzerkrankungen, Asthma und Krebs. E129 ist zwar in der EU generell zugelassen, jedoch haben Schweden, Belgien, Dänemark, Frankreich und die Schweiz lokale Gesetze erlassen, die diesen Lebensmittelfarbstoff verbieten.

E132 – Indigotin und E133 – Brilliant Blue: Frühstücksgebäck, Blätterteig, Essbare Wurst und Käserinde, Soßen, Würzmittel, Obst und Fruchtweine, Liköre und alkoholfreie Getränke, Kunstspeiseeis, Süßigkeiten, Glasuren von Dragees, Kuchen, Kekse, Desserts und Speiseeis. Risikofaktor: Tierversuche zeigen, dass der Farbstoff E133 genetische Schäden und Störungen im Energiegleichgewicht der Körperzellen verursachen kann. Diese Ergebnisse weisen auf gesundheitliche Risiken hin, vor allem bei langfristiger Exposition, wie die Entwicklung von Hirn- und Blasentumoren bei Ratten. Zudem kann E132 Aluminium enthalten, das möglicherweise Demenzerkrankungen wie Alzheimer und Parkinson sowie Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörungen fördert. Weiterhin kann sich der Farbstoff in Darm, Nieren und Lymphsystem ansammeln und diese Organe schädigen. 

E142 – Briliantsäuregrün BS/Grün S: Dosenerbsen, Getränke, Ostereierfarbe und Produkte, die nach frischer Pfefferminze aussehen sollen. Risikofaktor: Es gibt Bedenken hinsichtlich seiner Sicherheit, insbesondere im Hinblick auf mögliche genetische Schäden und die Förderung von Alzheimer. E142 ist in Norwegen, Japan, USA und Kanada verboten, da er Erbgutschäden verursachen kann und Alzheimer begünstigen soll. 

E150c – Ammoniak-Zuckerkulör: Cola, Whiskey, Süßwaren, Konfitüre, Speiseeis, Konfekt und Senfsoßen. Risikofaktor: Erhöhtes Krebsrisiko, das im Tierversuch bestätigt wurde. Reduzierung der Leukozytenzahl (weißen Blutkörperchen) bei hohen Dosen. Bei Überdosierungen können Nervenschäden auftreten. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat zudem festgestellt, dass der Stoff bei Ratten eine beeinträchtigende Wirkung auf das Immunsystem haben kann und Erbgutschädigungen verursachen kann. Daher wurde für E150c eine niedrigere, akzeptable tägliche Aufnahmemenge festgelegt, um Unsicherheiten im Zusammenhang mit möglichen Auswirkungen zu umgehen. E150c steht in Kanada und Kalifornien unter Krebsverdacht. Die Behörden sind zu der Einschätzung gekommen, dass die kanzerogene Wirkung keinem Schwellenwert-Mechanismus unterliegt. Was bedeutet, dass jede noch so kleine Menge mit einem gewissen, wenn auch kleinen, Krebsrisiko assoziiert sein könnte. 

E150d – Ammonsulfit-Zuckerkulör: Cola, Whiskey, Backwaren,  Aceto-Balsamico, Soßen, Marmeladen, Lakritz und Süßigkeiten. Risikofaktor: Enthält 4-Methylimidazol (4-MEI), das in hohen Mengen möglicherweise krebserregend ist. Die Bewertungen von 4-MEI durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und die International Agency for Research on Cancer (IARC) basieren auf denselben Daten, zeigen jedoch unter-schiedliche Schlussfolgerungen. Die EFSA, die keine genotoxischen Wirkungen feststellte, nahm an, dass für die krebserregende Wirkung ein Schwellenwert besteht. Im Gegensatz dazu stufte die IARC 4-MEI aufgrund der Unklarheit des kanzerogenen Mechanismus in die Kategorie 2B als möglicherweise krebserregend für den Menschen ein. In Kalifornien müssen Produkte, die mit E150d gefärbt sind, Warnhinweise tragen. Diese Regelung basiert auf der Annahme, dass jede noch so kleine Menge mit einem gewissen Krebsrisiko assoziiert wird. 

E151 – Brillantschwarz BN: Kaviar-Ersatz, Soßen, Süßwaren und Lakritz. Risikofaktor: Kann Asthma oder Neurodermitis auslösen, besonders bei aspirin- und benzoesäureempfindlichen Personen. Zeigte in Studien genotoxische Effekte. 

E155 – Braun HT: Würzmittel, Kuchen, Keksen, Süßigkeiten, Eis und Schokolade. Risikofaktor: Studien zeigen, dass der Azofarbstoff Brown HT bei Ratten und Mäusen Herz- und Nierenschäden, erhöhte Fettleibigkeit in der Leber und ein höheres Gewicht der inneren Organe verursachen kann. Bei Personen, die gegenüber Salicylaten intolerant sind, könnte Brown HT Unverträglichkeiten auslösen und als Histaminfreisetzer Asthma-symptome verstärken. Zudem kann er in Kombination mit Benzoesäuren Hyperaktivität bei Kindern hervorrufen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) warnt, dass sowohl Erwachsene als auch Kinder durchschnittlich mehr als die empfohlene tägliche Höchstmenge von 1,5 mg pro Kilogramm Körpergewicht aufnehmen könnten. In Australien und den USA ist E155 verboten, da er verschiedene ernsthafte Probleme, wie Krebs, Gehirnschäden, Asthma, schwere Allergien und Unfruchtbarkeit, verursachen kann.

E180 – Litholrubin BK: Wird verwendet, um Produkten wie der essbaren roten Käserinde, Süßwaren, Getränken und Desserts eine leuchtend rote Farbe zu verleihen. Risikofaktor: Bedenklich für Menschen mit Pseudoallergien und Allergien auf Aspirin oder Benzoesäure. Kann Asthma und Neurodermitis auslösen.

Füllstoffe: Mehr Masse, weniger Klasse? 

E466 – Carboxymethylcellulose (CMC): Kalorien-reduzierte Lebensmittel, Nüsse, Mayonnaise, Soßen, Ketchup, Desserts, Kuchen, Kekse, Speiseeis, Süßstoff und Süßwaren. Risikofaktor: Studien zeigten, dass E 466 zu Entzündungen im Darm und zu einem bakteriellen Überwuchs führen kann. Außerdem kann die Darmbarriere beeinträchtigt werden, was zu Veränderungen im Mikrobiom führen und potenziell zu Entzündungen und Stoff-wechselstörungen beitragen kann.

Geschmacksverstärker: Die Gehirn-Manipulatoren 

E620 – Glutamat/Glutaminsäure: Fertigprodukte, proteinhaltige Lebensmittel, Würzmittel, Suppen, Salatdressings. Getränke, China-Food, Snacks und Süßwaren. Risikofaktor: Insbesondere für Kinder ist der Zusatzstoff nicht zu empfehlen, da er stark appetitanregend wirkt, die Sättigung manipuliert und so eine Gewichtszunahme fördern kann. Für Personen, die unter  Pseudoallergien, Asthma oder Neurodermitis leiden, gilt E620 ebenfalls als bedenklich.

E621 – Mononatriumglutamat (MSG): Fertigsuppen, Konserven, Instant-Nudeln, Fertig-Soßen, Fleisch-, Fisch- und Gemüse-konserven, Tiefkühlprodukte, Kartoffelchips. Risikofaktor: Kann bei einigen Menschen eine Unverträglichkeitsreaktion, das sogenannte »China-Restaurant-Syndrom« mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Taubheits- und Schwächegefühl auslösen. Hohen Dosierungen können neurotoxische Wirkungen haben. MSG kann Nierensteinen, Augenschäden, und Fettleibigkeit verursachen. Kinder sollten den Zusatzstoff möglichst vermeiden. MSG kann zudem das Gehirn dazu bringen, das Sättigungsgefühl zu ignorieren.

E622 – Monokaliumglutamat (oft auch als Kaliumglutamat bezeichnet): Sojasoßen, konzentriertes Tomatenmark, Roquefort- und Parmesankäse. Risikofaktor: E622 wird mit einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, darunter Fett-leibigkeit, Stoffwechselstörungen, neurotoxische Effekte sowie neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und Multiple Sklerose. Zusätzlich könnte E622 das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. E622 kann als Neurotransmitter das natürliche Sättigungsgefühl beeinflussen. Das kann dazu führen, dass Menschen, die Lebensmittel mit hohem E622-Gehalt konsumieren, Schwierig-keiten haben, ein natürliches Sättigungsgefühl zu empfinden, was zu übermäßigem Essen führen kann. 

E630 – Inosinsäure  Inosinat: Suppen, Soßen, Streuwürzen, Fertig- und Tiefkühlprodukten. Risikofaktor: Bei Personen mit gestörtem Harnsäureabbau kann es zu einer Anreicherung der Harnsäure und somit zu Gicht führen. E 630 ist für Kinder nicht em-pfehlenswert.

E635 – Dikaliuminosonat: Snacks, Chips, Instantnudeln, Tütensuppen, diverse Fleischprodukte, Fertiggerichte und Würzmittel. Risikofaktor: E635 ist ein Geschmacksverstärker, der im Gehirn das Belohnungssystem aktiviert und das Gefühl von Genuss hervorruft. Dieses Genußgefühl kann das Verlangen nach mehr derartigen Lebensmitteln steigern und das natürliche Sättigungsgefühl unterdrücken, was zu übermäßigem Konsum führen kann. 

Konservierungsmittel: Haltbarkeit um jeden Preis? 

E200 – Sorbinsäure: Abgepacktes Schnittbrot, Backwaren, Käse, Margarine, Fleisch und Fisch, Trockenfrüchte, Marmeladen, Konfitüren, Ketchup, Senf, Mayonnaise, Feinkostsalaten, Salat-soßen, Wein. Risikofaktor: Kann Allergien oder Reaktionen auslösen.

E211 – E214 – Benzoesäure und – salze: Diätlebensmitteln, Antipasti, Fertigmahlzeiten, Wurst- und Fischkonserven, Meeres-früchten, Milchprodukten, Essiggurken, Mayonnaisen, Marinaden, Marmeladen, Konfitüren, Gelees, Soßen, Ketchup, Senf, Fruchtsaft-konzentrate, Soft- und Energydrinks, Obst- und Gemüsekonserven, Kaugummi, kandierte oder glasierte Früchte, Bier und Spirituosen, wie z. B. Aperol Spritz. Risikofaktor: Kann Verdauungsprobleme, Asthma und Neurodermitis auslösen. In Studien zeigte Benzoesäure zell- und erbgutschädigende Wirkung und potenzielle Auswirkungen auf die Darmgesundheit beim Menschen. Die Kombination von Natriumbenzoat mit Ascorbinsäure (Vitamin C) kann zur Bildung des Karzinogens Benzol führen. Daher sollte man Lebensmittel, die Natrium-benzoat enthalten, nicht zusammen mit Vitamin C konsumieren, um das Risiko einer Benzolbildung zu minimieren.

E220 – Sulfite: Gesalzener Trockenfisch, getrocknete  Tomaten, Trockenfrüchte, Fleisch- und Fischersatzprodukte, Fertigprodukte, Graupen, Fruchtsäfte, Stärke, Sago, Nüsse, Senf, Würzmitteln, Kartoffel-Chips und Wein. Risikofaktor: Kann Asthma ver-schlimmern. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat darauf hingewiesen, dass die Aufnahme von Sulfiten für Personen, die viele sulfitenthaltende Lebensmittel konsumieren, ein Sicherheitsrisiko darstellen könnte. 

E221 – Natriumsulfit: Müsli(riegel), Gemüse in Essig, Öl oder Lake, Sauerkraut, vorverarbeitete Kartoffeln, Trockenobst, Marmeladen, Gelees, Trockenfrüchte, kandierte Früchte, Sago, Graupen, Senf, Grapefruit- und Zitronensaft, Nüsse, Chips, Glukosesirup und Wein. Risikofaktor: Sulfite können bei empfindlichen Allergikern Sulfit-asthma auslösen, das zu Bronchienverengungen und Atem-wegsproblemen führt. In extremen Fällen sind sogar anaphy-laktische Schocks möglich. Es besteht zudem der Verdacht, dass der Verzehr schwefelhaltig konservierter Lebensmittel mit chronischen Darmerkrankungen in Verbindung stehen könnte. 

E250 – Natriumnitrit: Fleisch- und Wurstwaren, gepökeltes Fleisch, Enten- oder Gänseleberpastete. Risikofaktor: Nitrite können im Körper krebserregende Nitrosamine bilden, die mit einem erhöhten Risiko für Bauchspeicheldrüsen- und Darmkrebs verbunden sind. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die WHO raten dazu, die Aufnahme von Natriumnitrit über die Nahrung zu minimieren, um gesundheitliche Risiken zu reduzieren. Der Acceptable Daily Intake (ADI) für Nitrite wurde von maximal 0,06 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt.

E284 – Borsäure und E285 – Natriumtetraborat (Borax): Ausschließlich in Kaviar erlaubt. Risikofaktor: Häufiger Verzehr von Produkten mit Borsäure kann zu Durchfällen, Organschäden, körperlichem Verfall und Wahrnehmungsstörungen durch chronische Vergiftung führen. E284 kann sich im Körper anreichern und bei hoher Konzentration zu Vergiftungserscheinungen und Nieren-schäden führen. Besonders beim Verzehr von echtem Kaviar ist zu beachten, dass E 284 nur in hoher Dosierung als Konservierungsstoff wirksam ist. 

Säuerungsmittel und Säureregulatoren: Notwendige Säurebalance? 

E338 – Phosphorsäure und andere Phosphate: Softdrinks, Sportgetränke, Milchpulver, Kaffeeweißer, Sahneerzeugnisse und Milchgetränke. Risikofaktor: Hohe Phosphataufnahme kann bei Personen mit chronischen Nierenerkrankungen Herz-Kreislauf-Probleme, Nierenverschlechterung und erhöhte Sterblichkeit verursachen. Da selbst normale Phosphatwerte das Risiko für Tod und Herz-Kreislauf-Ereignisse erhöhen können, wird empfohlen auf eine kontrollierte Phosphataufnahme zu achten. 

Trennmittel: Potentiell krebserregend 

Methylenchlorid (Dichlormethan): Wird zur Entkoffeinierung von Kaffee und Tee verwendet. Risikofaktor: Seit 2018 nur noch als beschränkt verwendbares Mittel zugelassen. Der Restgehalt im extrahierten Stoff darf nicht mehr als 2 mg/kg gerösteter Kaffee und 5 mg/kg Tee betragen. In Tierversuchen wurde eine krebs-erzeugende Wirkung nachgewiesen und auch beim Menschen besteht der Verdacht auf ein krebserregendes Potential. 

Süßungsmittel mit bitterem Beigeschmack 

E950 – Acesulfam-K: Herzhafte Speisen, Obstkonserven, Erfrischungsgetränke, Energydrinks, Feinkostsalate, Senf und Soßen. Risikofaktor: Bewirkte im Tierversuch Schäden an der DNS. Wurde mit metabolischen Störungen und potenziell krebs-erregenden Wirkungen in Verbindung gebracht. Assoziiert mit einem erhöhten Krebsrisiko. 

E951 – Aspartam: Backwaren, Getreideflocken, Marmelade, Fertiggerichte, Instant-Kaffees, Zero- und Light-Getränke, Erfrischungsgetränke, zuckerfreie Kaugummis, Süßwaren, Bonbons, Kaugummis und Desserts. Risikofaktor: In Studien zeigten sich Effekte, die auf ein krebsauslösendes Potenzial hinweisen, wie Hirntumore sowie Brust-, Blut- und Nierenkrebs. Außerdem treiben künstliche Süßtoffe, speziell in Kombination mit Kohlenhydraten, den Insulinspiegel nach oben. Das Ergebnis: Erhöhte Fettleibigkeit. Aspartam wurde von der International Agency for Research on Cancer (IARC), Food and Agriculture Organization (FAO) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als möglicherweise krebserregend für den Menschen eingestuft. 

E968 – Erythritol: Feine Backwaren, kalorienreduzierte Produkte, Produkte ohne Zuckerzusatz, Käse, Konfitüren, Brotaufstriche, Milchprodukte, Desserts, Süßwaren, Kakao- und Schokoladen-produkte, Sojasoße, Reiswein und Bier. Risikofaktor: Die in verarbeiteten Lebensmitteln verwendeten hohen Dosen werden mit einem Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Blutgerinnsel verbunden. Erythritol wird in Lebensmitteln in Mengen verwendet, die weit über den natürlichen und als sicher bekannten Mengen liegen.

HFCS – Hoher Fructose-Maissirup: Brot, Joghurt, Fertigsoßen und Limonade. Risikofaktor: Dieser Süßstoff ist ein Hauptkalorien-lieferant für übergewichtige Menschen und trägt zu Cholesterin-problemen bei. US-Studien haben gezeigt, dass er für Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, und Insulinresistenz Zudem steigert HFCS den Appetit und fördert Übergewicht stärker als regulärer Zucker. Es ist auch ein wesentlicher Faktor für nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen und kann sogar zu Leberzirrhose führen.

Verdickungsmittel und Stabilisatoren: Die unsichtbaren Manipulatoren 

E407 – Carrageen: Brotaufstrich, Frischkäse, Konfitüre, Gelee, Sahne, Milchprodukte, Eiscreme, Pudding und Desserts. Risikofaktor: Seit den 1980er Jahren weisen Studien auf potenzielle negative Auswirkungen auf die Darmgesundheit hin, darunter die Verschlimmerung von Darmentzündungen. Zu den Bedenken hinsichtlich Carrageenan gehören auch mögliche allergische Reaktionen, obwohl solche Fälle selten sind. Direkte Verbindungen zu Krebs, einschließlich Brust- und Darmkrebs, werden kontrovers diskutiert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt keine offizielle Warnung heraus, empfiehlt aber eine Höchstdosis von 75 mg/kg Körpergewicht. 

E425 – Konjak: Glasnudeln und fernöstliche Spezialitäten. Risikofaktor: Kann die Aufnahme wichtiger Nährstoffe behindern und zu Erstickungsanfällen bei Kindern führen. Das Europäische Parlament hat ein dauerhaftes Verbot des Lebensmittelzusatzstoffes E425 Konjak in Gelee-Konfekt beschlossen, aufgrund der Erstickungsgefahr, die diese Süßigkeiten insbesondere für Kinder und ältere Menschen darstellen. Diese Süßigkeiten wurden in einigen Fällen mit Todesfällen durch Ersticken in Verbindung gebracht.